BernARTiner: Please mind the gap
Die BernARTiner wurden als Kunst verkauft, sie tragen Kunst gar in ihrem Namen. Ist das berechtigt? Zeinab hat in Zusammenarbeit mit dem Kollektiv #pleasemindthegap in der Aktion «Poop Art» darauf aufmerksam gemacht und den Diskurs angestossen: Nachdem die BernARTiner gegangen sind, blieb dieser goldene Haufen zurück und viele offene Fragen…
Wo ist das Geld hin?
102 Rohlinge x CHF 3000 bis 5000 plus Gönnerbeiträge, das macht rund eine halbe Million Franken. Wo ist das Geld hingeflossen?
Kunst? Poop Art!
Was ist Kunst? So schwer sie auch zu definieren ist, eines ist klar: Sie ist nicht dafür da, der Werbung zu dienen. Die Kunst kann sich der Werbung bedienen und sie kritisch thematisieren, so entstand beispielsweise die Pop Art. Wenn die Werbung aber unter dem Deckmantel der Kunst erscheint, wie nennt man das dann? Poop Art? Oder einfach nur Missbrauch?
Deckmantel
Wie sind die BernARTiner am Denkmalschutz vorbeigekommen und wieso darf das Gewerbe im öffentlichen Raum in diesem Ausmass Eigenwerbung betreiben?
Das stinkt…
Wie ist es möglich, dass zu den BernARTiner kein wirklich kritischer und gründlich recherchierter journalistischer Beitrag erschien? Man muss annehmen, dass so manche Antwort zu diesen Fragen im Patronatskomitee der BernARTiner zu finden ist. Das Patronat ist eine Lobby bestehend aus dem Leiter des Espace Media Verlags, dem Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, dem Präsidenten des Gewerbeverbandes Bern, dem Präsidenten von Bern Tourismus und vielen anderen mehr. Basieren tut das Ganze im Übrigen auf einem zu diesem Anlass gegründeten Verein, dessen Träger unter anderem Inhaber einer namhaften Werbeagentur sind. …Berndeutsch ausgedrückt: Das ist ein bisschen gruusig…
Fotos und Grafiken: Lilian Salathé
Foto Enthüllung: Lukas Vogelsang